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Ökumenische Klinikseelsorge Kaufbeuren

Gesehen werden – ein Urbedürfnis aller Menschen – Gesehen vom „Gott, der sieht“

Würde und Wertschätzung sind wesentlich für die seelische Gesundheit. Soziale Anerkennung ist wichtig. Wo sie fehlt, fühlen sich Menschen irgendwann unsichtbar und vergessen. Selbstzweifel begleiten jeden Schritt und im schlimmsten Fall entstehen Krankheiten.

So ähnlich auch bei Hagar, die fremdländische Sklavin von Sarah, der Frau Abrahams. Hagar ist ihr Name. Lange Zeit unsichtbar und nicht gesehen. Aber als sie als Leihmutter für ihre, scheinbar unfruchtbare Herrin in Frage kommt und schwanger wird, bekommt sie die negative Aufmerksamkeit von Sarah zu spüren. In Form von Eifersucht und Misshandlung. Hagar bleibt nur die Flucht in die Wüste.

An einem Brunnen und in großer Verzweiflung hört sie Gottes Stimme, die zu ihr spricht. Hagars Geschichte und ihre Reaktion darauf ist im Buch Genesis aufgeschrieben „Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr gesprochen hatte: Du bist El-Roï - Gott schaut auf mich“ (Gen 16,13f)

Was für einen wunderbaren Namen für Gott uns Hagar da schenkt… der „Gott der mich sieht“. Er sieht auch heute! Jede und jeden! Egal in welcher Lebenssituation gibt er uns An-Sehen. Der, der sich später dem Mose am brennenden Dornbusch als Jahwe („Ich-bin-da“) zu erkennen gibt, ist auch heute noch da für uns Menschen.
Das kann eine Basis sein um sich am Arbeitsplatz, in der Familie oder auch in anderen Situationen, in denen Sie sich ungesehen fühlen, (wieder) bemerkbar zu machen.

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall den Mut und das Zutrauen dafür. Gottes Begleitung haben Sie auf jeden Fall.

Wunderbar in Musik und Bilder umgesetzt wird das im Lied/Video „Der mich sieht“ – herzliche Einladung zum Anschauen – die vier Minuten tun Seele und Herz gut...

Ihr Jürgen Holzheu