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Ökumenische Klinikseelsorge Kaufbeuren

By the way

Hier liegen sie, die Heuballen am Wegesrand einer winterlichen Tour um den Staffelsee. Herrlicher Anblick, diese wuchtigen Ballen unter einer malerischen Schneehaube. Beim Vorbeigehen und Schauen stellt sich von ganz allein die Frage ein, was mir selbst in diesen Tagen zu Beginn des neuen Jahres wohl „Kraftfutter“, Seelennahrung ist. Vielleicht sind es gar nicht die großen Vorräte, die ich in meiner „Scheune“ angelegt habe. Vielleicht sind es eher die kleinen oder großen Gaben, die mir unterwegs begegnen, manchmal wie zufällig oder nebenbei – „by the way“, wie es im Englischen so treffend heißt.

Wenn ich die Evangelien lese, scheint mir Jesus immer wieder ein Meister für diese Kunst zu sein, auf dem Wege und manchmal wie beiläufig wichtige und stärkende Momente zu initiieren. Ein ins Mark treffendes Wort hier, eine aufrichtende Geste dort – alles wirkt wie vom Augenblick gezeugt und nicht wie von langer Hand vorbereitet. Könnte das nicht eine Ermutigung für das noch junge Jahr sein: auf dem Weg warten Begegnungen und Eindrücke, die uns weiterhelfen, die unsere inneren Speicher wieder ein Stück auffüllen werden.
Ich kann und muss gar nicht alles im Gepäck haben, was ich unterwegs brauchen werde. Ich muss nur aufmerksam und bereit sein, den Blick weit genug schweifen zu lassen, die kleinen Dinge am Wegesrand nicht zu übersehen.

Wenn die katholische Kirche für 2025 ein Heiliges Jahr ausgerufen hat, steckt wohl auch darin die ermutigende Botschaft: Gott will uns nicht nur in Festzeiten, sondern im Alltag dieses Jahres nahekommen. Oft genug in den kleinen Dingen, den ungeplanten Momenten und Überraschungen auf unserem Weg. In diesem Sinne uns allen einen guten und vertrauensvollen Aufbruch in das neue Jahr!

Matthias Mader

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