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Ökumenische Klinikseelsorge Kaufbeuren

Dialog – eine feine Sache“

Kennen Sie auch dieses Glücksgefühl, das sich nach einer wirklich guten und gelungenen Begegnung mit einem anderen Menschen einstellt?

Man kam miteinander ins Gespräch, konnte sich gut austauschen, fühlte sich verstanden, ernst genommen und wertgeschätzt als Person. Es gab keine Verlierer; kein schales Gefühl zu kurz gekommen zu sein oder zu viel von sich Preis gegeben zu haben. Eine echte win-win-Situation.
Wenn Sie so etwas schon mal erlebt haben, können Sie sich glücklich schätzen, denn Sie waren mit einem anderen Menschen in einem Dialog.
Hören Sie einmal welche Gedanken der verstorbene Kabarettist Hans-Dieter Hüsch über den Dialog formuliert:

„Wer einen Dialog herbeiführen will,
muß sich herablassen, herabneigen, von sich absehen.
Sich zuwenden und zuneigen.
Muß nicht besitzen wollen.
Darf nicht besitzergreifend sein.
Nur wenig Vorschriften machen - besser keine.
Gelegentlich vorsichtig Empfehlungen anbieten.
Unsichtbar die Hand darüber halten.
Unhörbar anders denken.
Sich nicht als Erwachsener ausspielen.
Fehler nicht gleich als Schande empfinden.
Irrtümer gestatten, dennoch das Recht haben dürfen sich Sorgen machen zu dürfen.
Kummer aufspüren und teilen.
Sich wechselseitig erziehen.
Sich gegenseitig ernst nehmen.
Zusammen essen und trinken.
Die Fantasie fördern - Ungeduld creativieren.
Aufbegehren, durchhalten.
Zusammen traurig sein.
Nicht immer alles besser wissen
Am Besten nichts besser wissen!“
(Aus: Hüsch, H.D.: Das Schwere leicht gesagt. Herder, Freiburg 1994)

Wunderbar, finden Sie nicht?
Dialog heißt Zwiesprache. Zwiesprache kann man untereinander halten, aber auch mit Gott. Das nennen wir dann beten.
Kein anderer hat uns besser gezeigt wie Dialoge gehen als Jesus selbst. Er hat es uns gezeigt in allem was er gesagt und getan hat; vor allem aber mit seinem ganzen Leben: Von der Geburt bis zum Tod.
Weihnachten heißt doch nichts anderes als „sich herablassen, herabneigen“.
Karfreitag bedeutet „von sich absehen, sich zuwenden, zuneigen“ und „zusammen traurig sein“.
An Ostern zeigt uns Gott wie das geht „Unhörbar anders denken, aufbegehren und durchhalten.“
In der Abendmahlsfeier essen und trinken wir zusammen und empfinden „Fehler nicht gleich als Schande…“.
Dialoge sind unter uns Menschen und gerade mit Gott lebenswichtig. Im Blick auf die ganze Welt sind sie überlebenswichtig. Wir Christen haben die verantwortungsvolle Aufgabe Dialoge zu fördern unter den Menschen aller Rassen, Religionen und Wertvorstellungen.
Das Glücksgefühl gelungener Dialoge wünscht Ihnen,

Ihr Johannes Steiner
Seelsorger und Pfarrer an den Kliniken Kaufbeuren

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